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Grab der Familie Gregorovius, 2021
Foto: Henrik Schwarz

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Friedhofskapelle, 2021
Foto: Henrik Schwarz

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Friedhofskapelle von der Seite, 2021
Foto: Henrik Schwarz

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Efeu-Stamm und Grabstein, 2021
Foto: Henrik Schwarz

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Der Efeu-Baum im Februar 2020
Foto: Henrik Schwarz

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Der Efeu-Busch im Jahre 2019
Foto: Bärbel Laschke

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Familie Gregorovius

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Sie stehen vor dem Grab der Familie Gregorovius. Der neoklassizistische Grabstein hebt sich mit seiner strengen Gliederung deutlich von den anderen Grabsteinen ab. Die Vorfahren der Familie Gregorovius entstammten einem polnischen Adelsgeschlecht aus dem frühen 15. Jahrhundert, dessen Nachname Grzegorzewski lautete. Die Latinisierung des Namens führte danach zu Gregorovius. Im 16. Jahrhundert wurden einige Familienmitglieder Geistliche in Ostpreußen. Nachkommen der nächsten Generation ergriffen dann auch Berufe im Staat wie Justiziare, Bürgermeister, Landräte oder auch Architekten.

Oscar Gregorovius war als Architekt und Baumeister sowie Kommunalpolitiker für die Entstehung und Entwicklung von Karlshorst prägend. Aus diesen Gründen ist der Grabstein über seinen künstlerischen Wert hinaus auch aus historischer Sicht ein Denkmal. Leider ist bei der Beschriftung der Grabstelle ein Schreibfehler unterlaufen. Finden Sie ihn? Der Vorname von Oscar Hugo Gregorovius wurde mit „k“ (Oskar) geschrieben. Das ist sowohl in Stein gemeißelt als auch auf dem Denkmalschild zu sehen. Lucie ist die Tochter von Oscar Gregorovius. Sie starb bereits mit 30 Jahren. Er hatte auch noch 3 Söhne, über die wenig bekannt ist. Warum die anderen Familienmitglieder hier nicht beerdigt sind, ist leider ebenfalls nicht in Erfahrung zu bringen.

Gehen Sie dann weiter zur Kapelle. Die Kapelle ist gewissermaßen das Zentrum des Friedhofs und wurde in den Jahren 1904 bis 1905 nach den Plänen des Baumeisters Joh. Ernst im neugotischen Stil errichtet. Sie ist ein Architekturdenkmal. Die im Umfeld der Kapelle befindlichen Gräber der Familien Gregorovius und Lange mit ihren monumentalen Grabsteinen vermitteln eine Vorstellung von der alten Friedhofskultur.

Um zur nächsten Station zu gelangen gehen Sie noch ein Stück weiter an der Kapelle vorbei bis zum ersten unbefestigten Weg, welcher dann parallel zum Hauptweg in Richtung Robert-Siewert-Straße verläuft. Auf der rechten Seite stand fast 100 Jahre lang ein regelrechter Efeu-Baum, von welchem nun nur noch der Stamm zu sehen ist. Unter günstigen Bedingungen kann ein Efeu bis zu 450 Jahre alt werden. Leider hat er in den trockenen Sommern der letzten Jahre sehr gelitten, so dass er abgestorben ist. Als Stütze wählte der mächtige Efeu-Busch passenderweise einen alten Grabstein, welcher auch heute noch dort eingewachsen zu sehen ist.