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SMAD-Gebäude, Eingang mit Treppenhaus
Foto: Henrik Schwarz

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Ehemaliges SMAD-Gebäude, Eingang Grafenauer Weg
Foto: Henrik Schwarz, 2021

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Ehemaliger Sitz der SMAD in Karlshorst
Foto: Henrik Schwarz, 2021

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Foto: Wolfgang Schneider

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Teile der ehemaligen Pionierschule, der Zollblock und das SMAD-Gebäude, Luftaufnahme
Quelle: Schautafel Wohnpark

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Militärregierung und Grenzkommando

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Sie stehen vor dem SMAD-Gebäude. Gebaut wurde es 1947 von einem uns unbekannten russischen Architekten im Auftrag der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (kurz SMAD). Die SMAD führte von hier aus die Regierungsgeschäfte (Militärregierung) in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ). Mit der Abgabe der Regierungsgeschäfte an die DDR-Führung 1949 wurde aus der SMAD dann die Nachfolgeinstitution SKK (Sowjetische Kontrollkommission), welche die Räumlichkeiten weiter nutzte.

Zur Geschichte:
Der Verwaltungsbau der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) im Grafenauer Weg ist einer der wenigen Bauten, die extra für die SMAD errichtet wurden. Er wird als Projekt „A“ in den offiziellen Bauunterlagen geführt. Als Baufläche wurde das Gelände der ehemaligen Kleingartenanlage „Wiesengrund“ genutzt. Die Fertigstellung und Eröffnung erfolgte im Jahr 1948, Rest- und Umbauarbeiten noch bis 1950. In den Denkmalunterlagen wird auf einen Architektur-Stilmix der 20er und der 30er Jahre hingewiesen: Der Portalbereich und die Seiten im Stil der 30er Jahre und der Mittel- und Treppenhausrisalit im Stil der 20er Jahre. Die langen Seitenfronten werden durch die strenge Fensterrahmung zu Bändern zusammengefasst, wodurch die Horizontale betont wird. Die Treppenhäuser mit ihren eckigen Stützen heben die Vertikale hervor. Der Architekt erreicht dadurch eine Belebung der Fassade. Er macht aus einem normalen Bürobau ein ansehenswertes Gebäude. Der Bau dokumentiert heute die Jahrzehnte währende Anwesenheit sowjetischer Truppen in Karlshorst. Er wurde von 1954 bis 1971 nacheinander von Ministerien der DDR, der Zollverwaltung der DDR, der Stadtkommandantur Berlin der Nationalen Volksarmee (NVA) und von 1971 bis 1990 durch das Grenzkommando Mitte der Grenztruppen der DDR genutzt. Nach 1989 fanden hier verschiedene Bildungseinrichtungen und die Zollfahndung ihren Platz.

Gegenüber der Einfahrt an der Rheinpfalzallee befand sich bis 2020 der Garagenkomplex Rheinpfalzallee 83. Dieser wurde gemeinsam mit dem Verwaltungsbau der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) errichtet. Auf dem gesamten Gelände wurde zunächst eine Auffüllschicht in einer Mächtigkeit von 1,3 m aufgebracht, um eine Ebenerdigkeit zur Zwieseler Straße herzustellen. Dann wurden PKW- und LKW-Garagen, eine Tankstelle, Werkstatt- und Pförtnergebäude gebaut. Spätere Nutzer erweiterten das Gelände (Rheinpfalzallee 91, 93 und Zwieseler Straße 61) und errichteten ein Bürogebäude, weitere LKW-Garagen und eine unterkellerte Baracke. Nutzer war zunächst die SMAD später dann Ministerien der DDR, die Zollverwaltung der DDR und das Grenzkommando Mitte. Nach 1990 wurde das Grundstück als Abstellplatz für sichergestellte Kraftfahrzeuge durch die Berliner Polizei genutzt. 2005 endete eine Nutzung des Geländes. Heute ist das Gelände zur Hälfte beräumt und Modulare Unterkünfte für Flüchtlinge (sog. MUFs) wurden in Schnellbauweise errichtet. Apropos Flüchtlinge: Karlshorst hat in seiner Geschichte schon oft Flüchtlinge aufgenommen: nach Ende des Ersten Weltkriegs, nach Ende des Zweiten Weltkriegs, während des Bosnienkriegs, während des Bürgerkriegs in Syrien.

Die Geschichte der Rheinpfalzallee:
Die Rheinpfalzallee wird erstmalig im Adressbuch von Karlshorst aus dem Jahre 1906 als unbebaute Straße „Dewetallee“ aufgeführt. Sie begann an der Treskowallee und endete an der Marksburgstraße (Eiche in der Mitte der Straße). Ein unbefestigter Weg in östlicher Richtung führte zur Kleingartensiedlung „Wiesengrund“. „Dewet“ richtiger „Christiaan De Wet“ war ein südafrikanischer General im 2. Burenkrieg und durch seine Feldzüge gegen die englischen Besatzer im Deutschen Reich hoch angesehen. Nach 1945 – der Name Dewetallee blieb bis 1976 – wurde der bisher nicht ausgebaute Teil der Straße aufgeschüttet und bis zur Zwieseler Straße verlängert. Damit sie komfortabel durchfahren werden konnte wurde sie an vielen Stellen sogar erheblich angehoben. Daher liegen auch die Häuser entlang der Allee (besonders zw. Neuwieder u. Arberstr.) erheblich tiefer. Es war eine der wenigen Straßen in Karlshorst mit elektrischer Beleuchtung (sonst Gaslaternen).

Am 30. Juni 1976 erhielt die Straße den Namen „Siegfried-Widera-Straße“. Siegfried Widera wurde während seines Dienstes bei den Grenztruppen 1963 tödlich verletzt. Seit dem 31.3.1995 führt die Straße den Namen „Rheinpfalzallee“. In der Rheinpfalzallee 82–90 befindet sich heute eine Bildungseinrichtung und der Dienstsitz Berlin des Zollkriminalamtes. Auf der Grünfläche rechts neben der Zufahrt zum ehemaligen SMAD-Gebäude stand zu DDR-Zeiten eine Skulptur: die Statue eines Grenzsoldaten!

An der Berliner Mauer kamen zwischen dem 13. August 1961 und dem 9. November 1989 bei der Flucht aus der DDR mindestens 140 Menschen (auch Maueropfer oder Mauertote genannt) ums Leben. Darunter 101 DDR-Flüchtlinge, 30 Personen aus Ost und West, die ohne Fluchtabsicht verunglückten oder erschossen wurden, und 8 im Dienst getötete Grenzsoldaten. Die Arbeitsgemeinschaft 13. August, Betreiberin des Mauermuseums am Checkpoint Charlie, ging 2009 sogar von 245 Maueropfern aus. Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) ermittelte die Umstände der Vorfälle und kontrollierte, sofern möglich, den Umgang mit Toten und Verletzten. Gegenüber den Angehörigen und der Öffentlichkeit versuchte das MfS, die wahren Umstände der Vorfälle zu vertuschen. (Quelle: Wikipedia)

Um zur nächsten Station zu gelangen folgen Sie der Rheinpfalzallee bis zur Arberstraße.