Sie stehen in der Robert-Siewert-Straße vor der Villa „ROSI“, einer ehemaligen Fabrikantenvilla. Rechts befindet sich, rechtwinklig angesetzt, die frühere Garage mit Chauffeurwohnung. Das Gebäude, die Garage und der Garten stehen unter Denkmalschutz. Die Fassadengestaltung ist ungewöhnlich. Das Hauptgebäude wartet mit unterschiedlichen Fensterformen und -formaten auf, welche asymmetrisch in der Wandfläche verteilt sind und sich dennoch zu einem ausgewogenen Bild zusammenfügen.
Der Name „ROSI“ steht für Robert Siewert. Bis 1976 hieß die Robert-Siewert-Straße noch Warmbader Straße. Robert Siewert war ein deutscher Politiker und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und galt als engster Kampfgefährte Ernst Thälmanns.
Das Gebäude diente 1966 bis 1982 zunächst als Generalkonsulat, dann als Botschaft der Arabischen Republik Ägypten, die sich bis 1972 noch Vereinigten Arabische Republik (VAR) nannte. Wo einst die Flagge Ägyptens gehisst war, weht heute die Fahne eines Steuerberaters.
Die Geschichte der Villa:
Sie wurde 1939 vom Unternehmer Arthur Capelle erbaut. Als Architekt der Villa gilt dessen Bruder Hermann. Arthur Capelle betrieb sehr erfolgreich Produktion und Handel mit Bauhandwerker-, Berufs- und Zunftbekleidung sowie Werkzeugen. Der Werbespruch „Kauft Kluft und Kelle von Arthur Capelle“ war lange Zeit deutschlandweit bekannt.
Im Gebäude befand sich die Privatwohnung der Chefs der SMAD Militärregierung in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ). Das war in den Jahren 1945/46 Shukow, dann Sokolowski, danach Tschuikow bis Anfang 1949. Tschuikow zog dann in eine Wohnung im neu gebauten SMAD-Gebäude im Grafenauer Weg.
Das Grundstück lag nicht mehr im Sperrgebiet. Dennoch war es vom 1.7.1946 bis zum 22.2.1951 durch die Sowjetische Besatzungsmacht requiriert, die leichte Kriegsschäden beseitigte.
Im Jahre 1951 wird das Grundstück von der DDR übernommen. Nach der Freigabe nutzen es unterschiedliche Einrichtungen und Bewohner. So war z.B. Heinrich Homann, führender Funktionär der NDPD in der DDR, zeitweiliger Nutzer. Auch Fritz Selbmann (Parteifunktionär, Minister für Schwerindustrie und Schriftsteller in der DDR) wohnte hier mit seiner Familie.
Nach der politischen Wende übernahm im Jahr 2004 die IT-Firma „SysTree AG“ (als zweiter Erwerber nach 1990) das Objekt und restaurierte es mit hohem Engagement und Mitteleinsatz denkmalgerecht. Aus der Villa „Capelle“ wurde die Villa „ROSI“ (Robert-Siewert).
Nachbarschaft:
Die Residenz des Botschafters der Mongolei befand sich von 1976-1980 in der Robert-Siewert-Str. 9-11. Und 1975 war der Botschafter der Jemenitischen VDR in der Nummer 56 gemeldet.
Um zur nächsten Station zu gelangen laufen Sie die Robert-Siewert-Straße ein Stück in östlicher Richtung bis zur Kreuzung Rudolf-Grosse-Straße. Sie kommen dann direkt zum ehemaligen Gasthaus „Warmbader Hof“. Dies ist das große Eckhaus an der Kreuzung Robert-Siewert-Straße Ecke Rudolf-Grosse-Straße. Der Warmbader Hof eröffnete um 1970, vorher gab es dort einen Konsum. Die Warmbader Straße bekam 1976 den Namen Robert-Siewert-Straße nach dem Antifaschisten Robert Siewert und trägt diese Bezeichnung noch heute. Der Warmbader Hof behielt seinen Namen bis zur Schließung im September 2017.
Sie folgen einfach der Rudolf-Grosse-Straße bis zurück zur Rheinpfalzallee, in welche Sie dann nach links abbiegen und bis zur Neuwieder Straße folgen.
Się stehen vor dem Haus in der Treskowallee 125, in welchem die Botschaft Vietnams in der DDR untergebracht war.
Sie stehen vor dem Haus in der Heiligenberger Straße 7. Hier befand sich die Botschaft der Jemenitische Arabische Republik.
Sie stehen vor der Einfahrt zu den Gebäuden der Dönhoffstraße 39. Die Botschaft Algeriens war hier untergebracht.
Sie stehen vor dem Eckhaus Dorotheastraße 4 / Gundelfinger Straße 8. Hier befand sich die Botschaft von Nordkorea.
Sie stehen vor dem Eckhaus Godesberger Straße 1 / Treskowallee 89. Im Godesberger Teil des Hauses befand sich die Albanische Botschaft, der Eingang an der Treskowallee führte zur Vietnamesischen Botschaft.
Sie stehen vor einem Haus, welches heute an der Fassade einen Zeitmesser trägt, früher jedoch den Namen „Hotel Wolga“ trug. Die Wolga ist ein Fluss im europäischen Teil Russlands. Mit 3530 km Länge ist sie der längste und wasserreichste Fluss Europas und einer der längsten Flüsse der Erde.
Sie stehen vor dem Haus Rheinsteinstraße 81. Dies war lange Zeit die Mongolische Botschaft.
Sie stehen vor dem Haupteingang des ehemaligen St. Antonius Krankenhauses. Die heutige Katholische Hochschule für Sozialwesen arbeitet seit ihrer Gründung im Jahr 1991 an einem geschichtsträchtigen Ort. Vor Ort befindet sich eine Schautafel mit der Historie des Gebäudes.
Sie stehen vor dem Haus Neuwieder Straße 55. Es ist zwar kein ehemaliges Botschaftsgebäude, dennoch ist es hoch interessant.
Sie stehen in der Robert-Siewert-Straße vor der Villa „ROSI“ in der Robert-Siewert-Straße 50/52, welches einst die Botschaft von Ägypten war.
Sie stehen vor einem herrlich alt und interessant anzuschauenden Haus. Viele nennen es Künstlerhaus. Das stimmt auch, erzählt jedoch nur einen kleinen Teil der Geschichte.
Sie stehen vor dem Gebäude Waldowallee 1 und haben einen guten Blick auf das ehemalige Botschaftsgebäude gegenüber.
Sie stehen an der Pizza Station, früher eine Straßenbahnhaltestelle mit Toiletten, heute eine kleine Pizzeria.