Sie stehen vor dem „Deutsch-Russischen Museum“, oft auch „Kapitulationsmuseum“ oder schlicht „Museum Karlshorst“ genannt. Ursprünglich das Offizierskasino der Festungspionierschule war das Gebäude Ort der Kapitulation 1945, Sitz der SMAD und Ort der Übergabe der Regierungsgeschäfte an die DDR 1949.
Zur Geschichte:
Das Gebäude „Zwieseler Straße 4“ steht unter Denkmalsschutz. Es wurde als „Kameradschaftsheim“ der Pionierschule I gebaut und ging später als „Offizierskasino der Festungspionierschule“ in die Weltgeschichte ein. In der Nacht vom 8. zum 9. Mai 1945 fand hier im großen Saal mit der bedingungslosen Kapitulation der Deutschen Wehrmacht das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa statt.
Genau genommen wurde die von Generaloberst Alfred Jodl in Reims am 7. Mai eilig unterzeichnete bedingungslose Kapitulation aller deutschen Truppen hier in Karlshorst ratifiziert. So wurde sichergestellt, dass nun auch Russland der Kapitulation beiwohnen konnte, eine Kapitulationsurkunde in russischer Sprache vorlag, vor allem aber dass nun tatsächlich die oberste Heeresleitung die Unterschrift leistete.
In den späten Abendstunden des 8. Mai wurde so die Urkunde von Generalfeldmarschall Keitel (für das Oberkommando der Wehrmacht und das Heer), Generaladmiral von Friedeburg (Kriegsmarine) und Generaloberst Stumpff (Luftwaffe) unterzeichnet. Die Ratifizierung zog sich bis nach Mitternacht hin. Und da die Kapitulation ebenfalls erst am 9. Mai in Moskau bekannt gegeben wurde, wird in Russland bzw. postsowjetischen Staaten der 9. Mai als „Tag des Sieges“ begangen.
1945 bis 1949 diente das Gebäude als Sitz der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD). In dieser Zeit bekam das Gebäude den Namen „Marschallhaus“. Hier residierten die „Marschälle“, die in ihrer Funktion als „Oberster Chef der SMAD“ gleichzeitig Oberbefehlshaber der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland waren. Danach wurden dir Räumlichkeiten bis 1963 vom sowjetischen Stadtkommandanten genutzt.
1966 beschloss der Militärrat der in der DDR stationierten Streitkräfte ein Museum unter der Bezeichnung „Sturm auf Berlin“ zu schaffen.
1967 wurde aufgrund der unterschiedlichen Nutzung durch das sowjetische Militär in dem Gebäude die „Historische Gedenkstätte – Das Museum der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland“ eröffnet (kurz „Sowjetisches Armeemuseum“ genannt).
1986 erfolgte die Umbenennung in „Museum der bedingungslosen Kapitulation des faschistischen Deutschlands im Großen Vaterländischen Krieg“ (kurz „Kapitulationsmuseum“). Als „Sowjetisches Armeemuseum“ bzw. „Kapitulationsmuseum“ hatte das Museum einen festen Platz in der Geschichte der DDR. Ein Besuch gehörte zum Pflichtprogramm vieler Brigaden, Pionier- und FDJ-Gruppen.
1994 mit dem endgültigen Abzug der russischen Truppen wurde der Verein „Museum Berlin-Karlshorst e.V.“ gegründet. Nach Umbau und neuer Konzeption wurde am 10. Mai 1995 zum 50. Jahrestag des Kriegsendes in Europa dann das heutige „Deutsch-Russische Museum Berlin-Karlshorst“ feierlich wiedereröffnet. Es handelt sich um ein weltweit einzigartiges Museum, in dem sich die ehemaligen Kriegsgegner ihrer gemeinsamen Geschichte stellen.
Zum Zweiten Weltkrieg:
Während des Zweiten Weltkrieges wurden Schätzungen zufolge über 65 Millionen Menschen getötet. Es kamen mehr Zivilisten um als Soldaten bei Kampfhandlungen. Am stärksten betroffen war die Sowjetunion mit etwa 27 Millionen getöteten Menschen, davon ungefähr die Hälfte als Soldaten, von denen über drei Millionen in deutscher Kriegsgefangenschaft starben. Insgesamt sind von 5,7 Millionen Kriegsgefangenen der Roten Armee 3,3 Millionen ums Leben gekommen, die meisten von ihnen verhungert, aber auch Krankheiten, Misshandlungen, Erschießungen oder der Haft in einem Sonderlager zum Opfer gefallen. Dies bedeutet, dass nahezu 58 % der sowjetischen Kriegsgefangenen in deutscher Gefangenschaft starben. Quelle: Wikipedia
Um zur nächsten Station zu gelangen folgen Sie einfach der Zwieseler Straße in nördlicher Richtung.
Sie stehen auf dem ehemaligen Parkplatz vor dem Gelände, in welchem bis zum Ende der DDR die Hauptabteilung VIII des Ministeriums für Staatssicherheit ihren Sitz hatte.
Sie stehen vor der Zufahrt zum Gelände der ehemaligen Hauptabteilung VIII des MfS in der Köpenicker Allee. Gegenüber befindet sich eine neu gebaute Kita ganz im Stil der Gartenstadt.
Die letzten in Deutschland noch erhaltenen Flugzeughallen aus dem 1. Weltkrieg sind hier zu sehen.
Sie stehen vor der Einfahrt zur Außenstelle des Bundesamts für Strahlenschutz (kurz BfS) in Berlin-Karlshorst.
Sie stehen vor den beiden mehrgeschossigen Plattenbauten der MfS Abteilung Nachrichten.
Sie stehen vor einem ehemaligen Postenunterstand im Bodenmaiser Weg zwischen den Häusern 2 und 4.
Sie stehen vor dem Haus Bodenmaiser Weg 2 direkt an der Ecke Arberstraße. Im diesem Haus wohnte einst Ernst Wollweber, der direkte Vorgänger von Erich Mielke, Minister für Staatssicherheit.
Sie stehen in der Arberstraße. Auf der östlichen Seite befindet sich ein Garagenkomplex auf der westlichen Seite das Gelände des ehemaligen St. Antonius Krankenhauses.
Sie stehen vor dem SMAD-Gebäude. Gebaut wurde das Gebäude 1947 von einem uns unbekannten russischen Architekten im Auftrag der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (kurz SMAD).
Sie stehen vor dem Hochbunker in der Zwieseler Straße. Der Bunker wurde für die Nutzung durch die Zivilbevölkerung gebaut, nach Ende des Krieges diente er als Lager (aber nicht Munitionslager) für das hier stationierte Wachbataillon.
Vom Ostende der Viechtacher Straße kommend führt rechts ein Sandweg zu einer NABU-Schautafel, welche das Naturschutzgebiet „Biesenhorster Sand“ genauer vorstellt.
Sie stehen an der Zufahrt zum Wohnpark Karlshorst, ursprünglich die Pionierschule I der Wehrmacht und lange Zeit das Hauptquartier des KGB. Gegenüber vom Bystro ist eine große Schautafel angebracht.
Sie stehen vor dem „Deutsch-Russischen Museum“, oft auch „Kapitulationsmuseum“ oder schlicht „Museum Karlshorst“ genannt. Ursprünglich das Offizierskasino der Festungspionierschule war das Gebäude Ort der Kapitulation 1945, Sitz der SMAD und Ort der Übergabe der Regierungsgeschäfte an die DDR 1949.
Die Tour startet an der Zwieseler Straße auf dem Vorplatz des Deutsch-Russischen Museums: dem ehemaligen Fliegerplatz.