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Blumenwiese hinter dem BYSTRO im Wohnpark 2021
Foto: Henrik Schwarz

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Das Bystro im Pförtnerhaus der Pionierschule, im Hintergrund das SMAD-Gebäude
Foto: Henrik Schwarz

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Ehemalige Festungspionierschule und spätere KGB-Hauptzentrale
Foto: Henrik Schwarz

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Kleine Benjeshecke im Biesenhorster Sand, 2020
Foto: Andreas Müller

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Blumenwiese im Wohnpark

naturtour

Die Blumenwiese, das im Bau befindliche Insektenhotel sowie die entstehende Benjeshecke gehen auf eine Initiative einiger Anwohner des Wohnparks zurück. Vielen Dank dafür!

Benjeshecken oder Totholz­hecken sind Hecken, die durch linienhafte, lockere Ablagerungen von hauptsächlich dünnerem Gehölzschnitt, wie Ästen und Zweigen, durch Samenanflug oder Initialpflanzungen entstehen. Hermann Benjes beschrieb dieses Vorgehen Ende der 1980er Jahre. Benjeshecken bieten Vögeln und anderen Tieren Schutz und Nahrung, so dass diese mit ihrem Kot oder ihren Nahrungsdepots das Aussamen von Gehölzen beschleunigen sollen.

Das Prinzip der Benjeshecke besteht darin, Hecken nicht durch Neuanpflanzung, sondern durch Windanflug und durch Samen aus dem Kot rastender Vögel aufbauen zu lassen. Dazu wird Gehölzschnitt (Äste, Zweige, Reisig) durcheinander, als Haufen oder in Streifen, als Wall locker gestapelt oder besser einfach abgekippt, was wiederum dem Schutz der heranwachsenden Pflanzen dient. Die Vorteile einer solchen Anlage bestehen zum einen in ihren günstigen Herstellungskosten, da nicht Pflanzen, sondern „Saatgut“ auf natürliche Weise bzw. autochthon eingebracht wird und Schnittholz oft als „Abfall“ vorhanden ist. Darüber hinaus bietet das locker gelagerte Totholz unmittelbar Lebensraum für zahlreiche Vogelarten (hauptsächlich Heckenbrüter), Kleinsäuger und Insekten.

Im Artenschutz bringt die Benjeshecke allerdings nur sehr langfristig Resultate, weil sich zunächst keine bedrohten Arten von selbst ansiedeln können. Hecken benötigen 50 bis 120 Jahre zur Entstehung einer naturnahen und wertvollen Vegetation und eine Wiederbesiedelung dauert je nach Umfeld 30 bis 120 Jahre. Kostengünstige Benjeshecken können bis zur vollen Entwicklung dennoch eine wertvolle Aufgabe im Biotopverbund übernehmen.

Professionell angelegte Benjeshecken können Sie z.B. im benachbarten Naturschutzgebiet Biesenhorster Sand anschauen. Im NSG Biesenhorster Sand gibt es so viel zu entdecken, dass es dazu eine zweite Nat(o)ur-Führung geben wird.

Wenn Sie mögen können Sie nun direkt im Anschluss auch noch das Gelände der ehemaligen Festungspionierschule ansehen. Die Kaserne ist ein Typenbau und wurde auch an anderen Orten gebaut. Nur hier in Karlshorst sind jedoch noch alle Gebäude des Komplexes erhalten. Fast alle Gebäude stehen unter Denkmalschutz. An der Zwieseler Straße 44 befindet sich das ehemalige Pförtnerhäuschen, in welchem seit kurzer Zeit das „BYSTRO“ allerlei Leckereien verkauft. Gegenüber vom BYSTRO finden Sie eine Schautafel, welche die Geschichte des Kasernenkomplexes anschaulich erklärt. Ebenfalls von hier zu sehen: das eindrucksvolle SMAD-Gebäude! Auch diese Gebäudekomplexe werden Teil einer eigenen Karlshorst-History.Tour sein!