Der Park und sein See erlebten in den letzten hundert Jahren eine höchst wechselhafte Geschichte. Der ursprüngliche See entstand, als sich ein ehemaliger Torfabstich mit Grundwasser füllte. Entwässert wurde er zur Rohrlake. Diese floss von der Wuhlheide über das Gebiet der heutigen Kleingartenanlage Stallwiese, bis sie dann bei Rummelsburg in die Spree mündete. Dieser Verlauf ist heute nur noch an wenigen Stellen zu erkennen. Der See mit seiner kleinen Insel wurde in die Planung des frühen Karlshorst einbezogen und bildete mit dem umgebenden Gelände den ersten Seepark. 1914 ging das Wasserwerk Wuhlheide in Betrieb. Seine zahlreichen, südlich von Karlshorst gelegenen Trinkwasserbrunnen führten zu einer starken Absenkung des Grundwasserspiegels, – die Rohrlake versiegte fast vollständig und der See trocknete nahezu aus.
1920 erfolgte eine völlige Umgestaltung des Seeparks. Diese wurde maßgeblich von dem Vorsteher der Köpenicker Bank und Vorsitzenden des Karlshorster Haus- und Grundbesitzervereins Otto Müller betrieben. So entstand der Seepark, wie ihn viele ältere Karlshorster noch in Erinnerung haben. Zwischen der Trautenauer Straße und dem heutigen Bolzplatz wurde ein neuer, kleinerer See angelegt, der tiefer lag als der bisherige See und so durch Grundwasser gefüllt wurde. Mit dem gewonnenen Aushub wurde der alte See zugeschüttet. An seiner Stelle entstand eine große, rechteckige Rasenfläche, die an beiden Stirnseiten von je einer in Stein. gefassten Terrasse begrenzt wurde. Der Park erhielt eine abwechslungsreiche Begrünung. Als der neue See durch die massive Trinkwasserentnahme ebenfalls trocken fiel, erhielt er 1928 eine Zementsohle und wurde künstlich gespeist.
Im Zweiten Weltkrieg und der Nachkriegszeit wurden die Anlagen von 1920 weitgehend zerstört und verschwanden, der kleine See wurde mit Trümmerschutt verfüllt. Ab 1951 erfolgte im Rahmen des Nationalen Aufbauwerkes die Neugestaltung der Parkanlage, jedoch ohne See. Später trennte man einen Teil des nordwestlichen Geländes zur Erweiterung des Schulhofes ab. 2008 wurde ein neugestalteter Spiel- und Bolzplatz eingeweiht. Der heutige, dichte Bewuchs lässt die ursprüngliche Gestaltung nur noch erahnen, aber der Name ist geblieben – selbst ohne See.
Zur „Seeparkfamilie“: Seit 2010 organisiert Frau Melzer ein regelmäßiges, ehrenamtliches Kulturprogramm im Seepark im Karlshorster Prinzenviertel. Bei Kaffee und Kuchen werden so Spenden gesammelt für wechselnde soziale Projekte. Die Seeparkfamilie ist eine Initiative der evangelischen Paul-Gerhardt-Gemeinde und wird unterstützt vom iKARUS Stadtteilzentrum. Helfer sind willkommen! Die Seeparkfamilie trifft sich bei gutem Wetter im Seepark, Ecke Stechlinstraße, bei Regen und Kälte im Speiseraum der Seniorenwohnanlage Eginhardstraße 9, Eingang Potpourri, zu Veranstaltungen mit Kaffee, Kuchen und Kulturprogramm.
Die Theatergasse Karlshorst, ursprünglich ein verwilderter ehemaliger Betriebsweg zwischen Theater und Requisitenwerkstatt, ist heute ein kulturelles Kleinod inmitten von Karlshorst.
Ihr steht vor der BIO COMPANY, einem ehemaligen Bahnhofsgebäude, dem damaligen Rennbahnhof.
In der Lehndorffstraße 3, 7/8 und 10 befindet sich ein Denkmalensemble mit Siedlungshäusern von 1895, Teil der einstigen Kolonie Carlshorst (das spätere Prinzenviertel).
Der Park und sein See erlebten in den letzten hundert Jahren eine höchst wechselhafte Geschichte. An dieser Stelle gibt eine Schautafel der „Geschichtsfreunde Karlshorst“ jede Menge davon Preis.
Das Potpourri in der Eginhardstraße 9 versteht sich als Ort für Austausch und Begegnung, für Spiel und Spaß bei Musik, Sport und einem vielfältigen Angebot an Aktionen.
Der am 19. Dezember 1845 in Frankfurt (Oder) geborene Oscar Gregorovius war Architekt, Baumeister, Visionär, Stadtplaner, Gemeindevertreter und ein großartiges Organisationstalent. Ohne ihn würde es Karlshorst in seiner heutigen Form nicht geben.
Das Stadtteilzentrum „iKARUS“ in der Wandlitzstraße 13 unterstützt die Bewohner Karlshorsts und der Rummelsburger Bucht, in Ihrem Engagement für ihren Kiez.