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Deutsch-Russisches Museum, 2021
Foto: Henrik Schwarz

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Museum mit Banner geschmückt zum 8. Mai
Foto: Henrik Schwarz

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Foyer des Deutsch-Russischen Museums Berlin-Karlshorst
Fotograf: Thomas Bruns für das Deutsch-Russische Museum Berlin-Karlshorst

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Plakat zur Anti-Hitler-Koalition aus der Dauerausstellung des Deutsch-Russischen Museums Berlin-Karlshorst
Fotograf: Thomas Bruns für das Deutsch-Russische Museum Berlin-Karlshorst

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Krieg und Kapitulation

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Sie stehen vor dem „Deutsch-Russischen Museum“, oft auch „Kapitulationsmuseum“ oder schlicht „Museum Karlshorst“ genannt. Ursprünglich das Offizierskasino der Festungspionierschule war das Gebäude Ort der Kapitulation 1945, Sitz der SMAD und Ort der Übergabe der Regierungsgeschäfte an die DDR 1949.

Zur Geschichte:
Das Gebäude „Zwieseler Straße 4“ steht unter Denkmalsschutz. Es wurde als „Kameradschaftsheim“ der Pionierschule I gebaut und ging später als „Offizierskasino der Festungspionierschule“ in die Weltgeschichte ein. In der Nacht vom 8. zum 9. Mai 1945 fand hier im großen Saal mit der bedingungslosen Kapitulation der Deutschen Wehrmacht das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa statt.

Genau genommen wurde die von Generaloberst Alfred Jodl in Reims am 7. Mai eilig unterzeichnete bedingungslose Kapitulation aller deutschen Truppen hier in Karlshorst ratifiziert. So wurde sichergestellt, dass nun auch Russland der Kapitulation beiwohnen konnte, eine Kapitulationsurkunde in russischer Sprache vorlag, vor allem aber dass nun tatsächlich die oberste Heeresleitung die Unterschrift leistete.

In den späten Abendstunden des 8. Mai wurde so die Urkunde von Generalfeldmarschall Keitel (für das Oberkommando der Wehrmacht und das Heer), Generaladmiral von Friedeburg (Kriegsmarine) und Generaloberst Stumpff (Luftwaffe) unterzeichnet. Die Ratifizierung zog sich bis nach Mitternacht hin. Und da die Kapitulation ebenfalls erst am 9. Mai in Moskau bekannt gegeben wurde, wird in Russland bzw. postsowjetischen Staaten der 9. Mai als „Tag des Sieges“ begangen.

1945 bis 1949 diente das Gebäude als Sitz der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD). In dieser Zeit bekam das Gebäude den Namen „Marschallhaus“. Hier residierten die „Marschälle“, die in ihrer Funktion als „Oberster Chef der SMAD“ gleichzeitig Oberbefehlshaber der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland waren. Danach wurden dir Räumlichkeiten bis 1963 vom sowjetischen Stadtkommandanten genutzt.

1966 beschloss der Militärrat der in der DDR stationierten Streitkräfte ein Museum unter der Bezeichnung „Sturm auf Berlin“ zu schaffen.

1967 wurde aufgrund der unterschiedlichen Nutzung durch das sowjetische Militär in dem Gebäude die „Historische Gedenkstätte – Das Museum der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland“ eröffnet (kurz „Sowjetisches Armeemuseum“ genannt).

1986 erfolgte die Umbenennung in „Museum der bedingungslosen Kapitulation des faschistischen Deutschlands im Großen Vaterländischen Krieg“ (kurz „Kapitulationsmuseum“). Als „Sowjetisches Armeemuseum“ bzw. „Kapitulationsmuseum“ hatte das Museum einen festen Platz in der Geschichte der DDR. Ein Besuch gehörte zum Pflichtprogramm vieler Brigaden, Pionier- und FDJ-Gruppen.

1994 mit dem endgültigen Abzug der russischen Truppen wurde der Verein „Museum Berlin-Karlshorst e.V.“ gegründet. Nach Umbau und neuer Konzeption wurde am 10. Mai 1995 zum 50. Jahrestag des Kriegsendes in Europa dann das heutige „Deutsch-Russische Museum Berlin-Karlshorst“ feierlich wiedereröffnet. Es handelt sich um ein weltweit einzigartiges Museum, in dem sich die ehemaligen Kriegsgegner ihrer gemeinsamen Geschichte stellen.

Zum Zweiten Weltkrieg:
Während des Zweiten Weltkrieges wurden Schätzungen zufolge über 65 Millionen Menschen getötet. Es kamen mehr Zivilisten um als Soldaten bei Kampfhandlungen. Am stärksten betroffen war die Sowjetunion mit etwa 27 Millionen getöteten Menschen, davon ungefähr die Hälfte als Soldaten, von denen über drei Millionen in deutscher Kriegsgefangenschaft starben. Insgesamt sind von 5,7 Millionen Kriegsgefangenen der Roten Armee 3,3 Millionen ums Leben gekommen, die meisten von ihnen verhungert, aber auch Krankheiten, Misshandlungen, Erschießungen oder der Haft in einem Sonderlager zum Opfer gefallen. Dies bedeutet, dass nahezu 58 % der sowjetischen Kriegsgefangenen in deutscher Gefangenschaft starben. Quelle: Wikipedia

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