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Das Haus in East Berlin
Foto: Henrik Schwarz

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Das Buch zum Haus in East Berlin
Foto: Henrik Schwarz

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Familienfoto beim Richtfest 1936
Quelle: Das Buch „Das Haus in East Berlin“

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Baum in der Neuwieder Straße
Foto: Henrik Schwarz

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Haus mit Wächterbuddah
Foto: Henrik Schwarz

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Neuwieder Straße 55 (Das Haus in East Berlin)

botschaftstour

Sie stehen vor dem Haus Neuwieder Straße 55. Es ist zwar kein ehemaliges Botschaftsgebäude, dennoch ist es hoch interessant. Die Geschichte dieses Hauses, vielmehr deren Bewohner ist im Buch „Das Haus in East Berlin“ beschrieben. Es erzählt die Lebensgeschichten zweier Familien: die Nachfahren der jüdischen Familie Simonsohn und einer nationalsozialistisch geprägten Familie (Familie Heise). Beide Familien besaßen das Haus nur jeweils 4 Jahre und machten erst nach Ende der DDR wieder ihren Besitzanspruch geltend. Die Familien begannen um das Haus zu streiten. Und konnten sich schließlich einigen. Die Frage war: Wem gehört dieses Haus? Gehört es der jüdischen Familie, die es 1937 gebaut und bereits 1941 zwangsverkauft hat (Sperrkonto) oder gehört es Familie Heise, die es 1941 ordentlich erworben hat aber 1945 wieder räumen musste? Oder haben die DDR-Bürger die quasi 40 Jahre lang dieses Haus gehegt, gepflegt und instand gesetzt haben nicht auch einen Anteil verdient?

Ironie der Geschichte: Die Jüdische Familie hat sich mit der Familie Heise darauf geeinigt und sich den Erlös beim Verkauf des Hauses zu gleichen Teilen geteilt, die ehemaligen DDR-Bürger gingen leer hingegen aus.

Geschichtlicher Hintergrund: Am 28.01.1941 musste Theodor Simonsohn sein Haus an Heise verkaufen. Die Familie Simonsohn wurde nach Theresienstadt deportiert und sind dort gestorben. Bitte beachten Sie auch die Stolpersteine vor dem Haus. Nach Ende des Krieges 1945 befand sich dieses Haus im Sperrgebiet und wird bis 1950 von der Sowjetischen Militäradministration als Wohnhaus genutzt. Wie die meisten Karlshorster musste Familie Heise dafür das Haus verlassen. Sie sind 1945 zunächst nach West-Berlin gezogen und später dann in die USA ausgewandert. Zwischen 1950 und 1990 wohnen verschiedene DDR-Familien in diesem Haus. In diesem Buch werden diese DDR-Bürger schnell als MfS-Mitarbeiter eingeordnet, sicher ist das nicht. Ausziehen mussten sie wohl trotzdem. Die heutigen Bewohner haben das Haus im Jahr 2000 gekauft.

Um zur nächsten Station zu kommen, folgen Sie der Neuwieder Straße bis zur Kreuzung Köpenicker Allee. Dort erwartet Sie ein weiteres rotes Haus, welches sogar riesige Augen hat. Gegenüber befindet sich direkt an der Zufahrt zum Gelände die historische Tafel des ehemaligen St. Antonius Krankenhauses.