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Blick auf das Gelände des ehemaligen Ministerium für Staatssicherheit, Hauptabteilung VIII
Foto: Henrik Schwarz, 2021

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Auf dem Gelände der Hauptabteilung VIII des MfS
Foto: Henrik Schwarz, 2021

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Schild und Schwert der Partei

kriegundfrieden

Ein weiterer Standort des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR (umgangssprachlich Stasi genannt) in Karlshorst.

Die Abteilung VIII des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR ist 1950 entstanden. 1958 erfolgte die Aufwertung zur Hauptabteilung VIII (HA VIII), Die Aufgabe dieser Diensteinheit war es, im Auftrag anderer MfS-Abteilungen operative Beobachtungen und operative Ermittlungen durchzuführen. Ihre Standardmethoden waren Mitschnitte von Telefongesprächen, heimliche Fotoaufnahmen, Videoüberwachung, verdeckte Wohnungsdurchsuchungen sowie gewaltsames Eindringen in fremde Objekte aller Art in Ost und West. Neben Beobachtungen, Ermittlungen, Durchsuchungen und Festnahmen in der DDR gehörten auch „aktive operative Maßnahmen in und nach dem Operationsgebiet“ zu den Aufgaben der HA VIII. Hauptamtliche MfS-Mitarbeiter und inoffizielle Mitarbeiter (IM) reisten unter falschem Namen über getarnte Grenzschleusen ins westliche Operationsgebiet, wo sie Nachforschungen anstellten und Personen und Gebäude überwachten. Auch Anschläge und Entführungen gehörten zum operativen Geschäft dieser MfS-Abteilung.

Ende 1988 arbeiteten in der HA VIII 1.509 und in den Abt. VIII der Bezirksverwaltung (BV) 2.960 hauptamtliche MfS-Mitarbeiter. Neben diesen 4.469 hauptamtlichen unterstanden der HA VIII 1.198 IM (darunter 124 West-IM). Hinzu kamen etwa 3.500 IM in den Abt. VIII der BV.

Nach der Wende zog hier die Telekom ein, während des Krieges in Syrien das Erstaufnahmelager für Geflüchtete, außerdem befand sich auf dem Gelände über 50 Jahre lang eine Blindenhundeausbildungsschule. Ihre Prüfung haben die Hunde in ganz Karlshorst abgelegt.

Um zur letzten Station zu gelangen folgen Sie der Köpenicker Allee einige Meter und gehen dann über den ehemaligen Parkplatz zur zweiten Zufahrt.