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Start der Architekt(o)ur

architektour

Herzlich Willkommen zur Architekt(o)ur! Es ist die Jubiläumstour, welche auf dem Weg zwischen Kolonie und Vorwerk Karlshorst den Blick auf die Architektur dieses wunderschönen Stadtteils lenkt. Die etwa zweistündige Tour startet am Gründungsstein und führt dann durch das Prinzenviertel zurück zum Rennbahnhof, hinüber zum Theater, der Evangelischen Kirche bis hin zum Deutsch Russischem Museum.

Wir haben zudem ein kleines Spiel integriert. So wird an jeder Station der Tour eine Frage gestellt, welche sich i.d.R. nur vor Ort beantworten lässt. Bei richtiger Antwort erhält man einen Buchstaben des Lösungsworts. Das iKARUS Stadtteilzentrum verlost unter allen richtigen Einsendungen kleine Geschenke und Überraschungen. Wenn Sie an der Verlosung teilnehmen möchten, schicken Sie bitte das Lösungswort bis zum 31.05.2021 per E-Mail an ikarus(at)sozdia.de!

Die Geschichtsfreunde Karlshorst und das iKARUS Stadtteilzentrum wünschen nun ganz viel Spaß auf eurer Entdeckungstour!

Das Museum Lichtenberg hat einen sehr schönen Text zur Geschichte von Karlshorst veröffentlicht („Karlshorst – vom Vorwerk zum Ortsteil mit Weltgeltung“), hier ein kleiner Auszug:

„Als Gründungsdatum der „Colonie Carlshorst“ gilt der 25. Mai 1895. Der Name Carlshorst geht auf die seit 1825 regierungsamtliche Bezeichnung eines Vorwerks derer von Treskow in der heutigen Waldowallee zurück. Auf die Entwicklung des späteren Ortes hatte es aber nur einen geringen Einfluss. Karlshorst entstand vielmehr als “Reißbrett“-Siedlung“. Im März 1892 lagen die ersten Parzellierungspläne von Oscar Gregorovius für das Gebiet südlich und nördlich der Eisenbahnlinie und westlich der heutigen Treskowallee vor. Die fürstlichen Geldgeber für das Projekt „Colonie Carlshorst“, teils auch Mitglieder des Vereins für Hindernisrennen, der zeitgleich in Karlshorst eine Rennbahn errichten ließ, gründeten zur Ausführung des Projektes im Jahre 1893 die Heimstätten-AG. Deren Geschäfte liefen nur schleppend an. So wurde 1894 die Bauvereinigung Eigenhaus einbezogen. Diese hatte es sich zum Ziel gestellt, durch Kleinhausbau zur Überwindung der katastrophalen Wohnbedingungen in Berlin beizutragen. Dafür gaben 1890 Kaiserin und Kaiser die Zusage, drei Häuser zu finanzieren. Die Bauvereinigung erhielt kostenfrei ein geeignetes Grundstück in der Kaiser-Wilhelm-Straße (Lehndorffstraße) gegenüber dem Empfangsgebäude für die Allerhöchsten am Rennbahnhof. Nach Fertigstellung der „Kaiserhäuser“ im April 1895 begann ein Bauboom. Die Colonie wuchs rasch. 1898 lebten 1.130 und 1911 über 10.600 Menschen in Karlshorst.“

Und weiter:

„Herausragende Architekturen entstanden: die Flugzeughallen mit freitragenden Stahl-Beton-Kuppeln auf dem Flugplatz Friedrichsfelde–Karlshorst (1917), das St. Antonius Krankenhaus, seinerzeit eine der modernsten Krankenanstalten Deutschlands (1930), das UFA-Uraufführungs-Filmtheater (Favorit, Capitol, Vorwärts, 1994 abgerissen), die „Waldsiedlung Lichtenberg“ von Peter Behrens. Die Hindernisrennbahn machte Karlshorst seit ihrer Entstehung deutschlandweit bekannt.

Der 8. Mai 1945 trug den Namen Karlshorst in alle Welt. Im Offizierskasino der Festungspionierschule, dem heutigen Deutsch-Russischen Museum, unterzeichnete die deutsche Wehrmacht die Urkunde ihrer bedingungslosen Kapitulation. Damit fand in Karlshorst der von Deutschland ausgegangene Weltkrieg in Europa sein Ende. In den Straßen von Karlshorst erinnern viele Gedenktafeln und Stolpersteine an die Opfer und Gegner des menschenverachtenden Hitlerregimes. 1945 bestimmte die Sowjetische Führung Karlshorst zum Hauptsitz der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland. Ein Teil von Karlshorst wurde zum Sperrgebiet erklärt, die Bewohner mussten ihre Häuser verlassen, die Kirchen wurden besetzt. Das Sperrgebiet war ein tiefer Einschnitt in der Karlshorster Geschichte. Dennoch entstanden in den nachfolgenden Jahrzehnten neue Wohngebiete, Volks- und Hochschulen, Großbetriebe und Kultureinrichtungen. 1948/49 entstand auf Veranlassung der SMAD der Theaterneubau am Bahnhof (heute Musikschule Lichtenberg). Sein Architekt war der renommierte Hans Schaefers. Künstler aus dem Bolschoi-Theater Moskau und die Peking-Oper gastierten hier.“