Zielrichterturm-1.jpg

Zielrichterturm 2021
Foto: H. Schwarz

Zielrichterturm-scaled.jpg

Zielrichterturm mit Blick auf das Geläuf
Foto: M. Laschke

Ritt_durch_den_See_1906.jpg

Ritt durch den See, 1906
Quelle: Verein für Hindernisrennen

Sprung_über_Eisenbahnbach.jpg

Sprung über den Eisenbahnbach

Hindernissbahn-scaled.jpg

Hindernisbahn, Lageplan 1896.
Quelle: Archiv Rennbahn

Karte zeigen

Zielrichterturm

rennbahntour

Der Zielrichterturm wurde in der 2. Hälfte der fünfziger Jahre von Günter Schildhauer entworfen, aber erst Anfang der 60ziger Jahre erbaut. Die Turmarchitektur ist mit den sich nach vorn auskragenden oberen Geschossen sehr funktionell. Der Materialmix aus Beton und Glas (Ende der 50er Jahre!) nimmt die Zukunft des Bauens vorweg. Das leicht geneigte Pultdach stellt den Bezug zur großen Tribüne her. Die Gesamtgröße der Rennbahn betrug ca. 300 Morgen – das sind etwa 105 internationale Fußballfelder! Sie reichte nördlich von der Bahnlinie Berlin nach Frankfurt / Oder, südlich bis an die Rohrlake, ein ehemals wasserreiches Bächlein.

 

 

Auf der parkartigen Gesamtanlage von Gartenarchitekt Jürgens aus Hamburg waren 40 verschiedene Galoppier-Linien mit Sprüngen konzipiert. Keine andere Bahn in Deutschland ermöglichte dies. Diese Kurse hatte der junge Leutnant Schmidt-Pauli entworfen. Sie wurden bis 1945 kaum verändert. Ein Lob für Schmidt-Pauli. Er erlag 1914 als General und Präsident des Vereins für Hindernisrennen, auf einem Pferd sitzend, einem Herzschlag. Bei den Rennen wurden besonders die Ritte durch den See und über die verschiedenen Bachläufe beobachtet. Fiel ein Jockey dabei ins Wasser sorgte dass stets für große Heiterkeit. Nach fünfzig Jahren Hindernisrennen startet das letzte Rennen im November 1944! Noch tobt der Zweite Weltkrieg. Millionen Soldaten und Zivilpersonen finden auf Schlachtfeldern und in der Heimat vieler Länder Europas, Asiens und Afrikas den Tod. Die Herren reiten um die Wette! Im Frühjahr war das Gelände Bestandteil der deutschen Verteidigungszone B. Die Bahn wurde verwüstet. Der Parkcharakter des Geläufs ging verloren. Neben der Bahn befand sich an der Rohrlake, längs des Hegemeisterweges, ein Kriegsgefangenen- und Ausländerzwangsarbeitslager der Nazis.